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Ehrenamtlicher Einsatz im Katastrophengebiet: Karl Meyer Akademie-Mitarbeiter ist seit 27 Jahren beim THW

Ehrenamtlicher Einsatz im Katastrophengebiet: Karl Meyer Akademie-Mitarbeiter ist seit 27 Jahren beim THW

Wir alle haben noch die schrecklichen Bilder der Flutkatastrophe aus dem Juli vor Augen, die vor allem Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stark getroffen haben. Die Aufräumarbeiten sind noch längst nicht abgeschlossen. Mittendrin sind von Beginn an auch die Hilfsorganisationen. Florian Sudmeyer, Mitarbeiter der Karl Meyer Akademie, war für das Technische Hilfswerk (THW) vor Ort im Einsatz. In diesem Blogbeitrag schreibt er über den Beginn seiner ehrenamtlichen Tätigkeit, warum er nach 27 Jahren noch immer dabei ist und natürlich über seine persönlichen Eindrücke aus dem aktuellen Katastrophengebiet in Deutschland.

Wie ich zum THW gekommen bin und was ich dort mache

Durch eine kleine Präsentation des Ortsverbandes Buxtehude bei einem Stadtteilfest, zu das uns (meine Familie und mich) damals ein Bekannter eingeladen hatte, bin ich auf das Technisches Hilfswerk aufmerksam geworden. So bin ich 1994, mit 11 Jahren, als Gründungsmitglied in die Jugendgruppe des THW Ortsverbandes Buxtehude eingetreten.

Nach sieben Jahren Spiel, Spaß und Technik in der Jugendgruppe war es für mich naheliegend, dem THW auch weiterhin treu zu bleiben. Also absolvierte ich die Grundausbildung, um aktiver Helfer im THW zu werden. Aus sieben Jahren wurden so bis heute 27 Jahre ehrenamtliches Engagement im THW OV Buxtehude. Ich bin hier als Kraftfahrer der Fachgruppe N (Notversorgung und Notinstandsetzung) und Maschinist für Stromerzeugungsaggregate tätig. Weiterhin unterstütze ich als ehrenamtliche Fachkraft für Arbeitssicherheit die Regionalstelle Buxtehude und den Landesverband Bremen/Niedersachsen.

Darum bin ich beim THW und diese Einsätze haben mich geprägt

Wenn man einem Ehrenamt so lange treu bleibt, gibt es dafür sehr viele Gründe. Die wichtigsten für mich sind die immer wieder anspruchsvollen Aufgabenstellungen, die in Ausbildung und Einsatz auftreten, und mit einem super Team aus engagierten und fachlich versierten Kameradinnen und Kameraden bewältigt werden. Und natürlich muss auch das Kameradschaftliche genannt werden, denn aus vielen Kameradinnen und Kameraden sind gute Freunde geworden.

In den 27 Jahren konnte ich in diversen Ausbildungen, Übungen und Einsätzen viel lernen und viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Wenn man in einer Zivil- und Katastrophenschutzorganisation tätig ist, sind nicht alle Eindrücke erfreulich. So war ich bei einigen Hochwasserereignissen (z. B. 2002 im Landkreis Stade, an der Elbe 2002, 2006, 2013 und 2007 in Schleswig-Holstein) im Einsatz. Dazu kommen neben vielen kleineren Ereignissen noch Einsätze beim Hurricane-Festival 2016 (Starkregen), 2015 im Rahmen der Flüchtlingshilfe und 2018 beim Moorbrand in Meppen.

Im Einsatz nach der Flutkatastrophe in NRW

Das letzte Ereignis war der Einsatz nach den Starkregenereignissen in NRW Mitte Juli. Ich war dort mit sieben weiteren Kameradinnen und Kameraden aus dem Ortsverband Buxtehude im Einsatz. Unsere Aufgabe war neben dem Aussteifen von einsturzgefährdeten Gebäuden hauptsächlich die Einsatzstellensicherung durch Ausleuchten. Hierzu wurde jeden Abend in der Innenstadt von Stolberg eine Beleuchtungsstrecke aufgebaut und mit Hilfe unseres 50kVA-Stromerzeugungsaggregates betrieben. Morgens wurde die Beleuchtung wieder abgebaut. Dies war nötig, um die Beleuchtungsstrecke am Abend dann den neuen Gegebenheiten angepasst wiederaufzubauen. Nebenbei haben wir den Anwohnern die Möglichkeit gegeben, Handyakkus o. ä. bei uns aufzuladen, da in den Wohnungen kein Strom vorhanden war.

 

„Es war bedrückend, die Menschen zu sehen, die alles verloren haben.“

Emotional gesehen war dies der anspruchsvollste Einsatz, an dem ich je teilgenommen habe. Es war bedrückend, die Menschen zu sehen, die alles verloren haben, als das Wasser mit seiner zerstörerischen Energie durch den Ort geflossen ist. Die Berge an „Schutt“, die aus zerstörten Möbeln, Bodenbelegen, Andenken und Spielzeug bestanden und nicht kleiner wurden. Man sagt immer, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, aber auch Bilder können das wirklich Gesehene hier nur zum Teil wiedergeben. Das sind Eindrücke, die ich wahrscheinlich nie vergessen werde. Ich hoffe, dass den Betroffenen an allen Stellen so schnell und so gut wie möglich geholfen werden kann und auch geholfen wird, damit diese wieder ein „normales“ Leben aufnehmen können. Bis alle Schäden beseitigt sind, wird aber wohl noch eine lange Zeit vergehen.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle für die Freistellung durch meinen Arbeitgeber. Die Karl Meyer Akademie GmbH hat es mir ermöglicht, schnell und ohne Probleme in den Einsatz gehen zu können!

 

 

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Über den Autor

Florian Sudmeyer

Betriebsbeauftragter der Karl Meyer Akademie GmbH

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