Restlos verwertet. Wie Sie Restmüll richtig entsorgen.
Wir Deutschen gelten als Sortierweltmeister, wenn es um Abfälle geht. Doch auch hierzulande steht manch einer ratlos vor den mitunter fünf unterschiedlichen Abfallbehältern und fragt sich, was nun genau wo hineingehört. Doch auch wenn das Sortieren von Abfällen manchmal anstrengend ist, ist es doch enorm wichtig, denn so schonen wir alle unsere Umwelt. Denn unterschiedliche Abfallarten können auf unterschiedliche Art wiederverwertet werden. In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen den Restmüll genauer erklären, was genau dazu gehört und wie seine Entsorgung und Verwertung in Deutschland organisiert ist. Am Ende des Beitrags können Sie sich eine praktische Sortierhilfe herunterladen.
Was ist Restmüll?
Ein Rest vom Mittagessen, vom Pausenbrot oder die Schale einer ausgepressten Zitrone. Das alles sind doch Reste, also kommt dieser Abfall doch auch in die Restmülltonne oder etwa nicht? Könnte man annehmen, ist aber falsch. Leider ist nicht das, was wir umgangssprachlich als Rest, also Überbleibsel, bezeichnen, auch automatisch Restmüll und für die Restmülltonne bestimmt.
Der Begriff Restmüll stammt daher, dass er keiner anderen Abfallfraktion, z. B. Altpapier, Bioabfall oder Altglas zugeordnet werden kann, es handelt sich also um den nicht zuzuordnenden Abfall-Rest. Warum ist das so? Aufgrund von Verunreinigung oder Vermischung können diese Abfälle keiner Abfallfraktion zugeordnet werden. Restmüll kann nicht wiederverwertet, also nicht recycelt werden. Anders als zum Beispiel Altpapier oder Altglas. Bei ordnungsgemäßer Wertstoffentsorgung fällt allerdings nur sehr wenig Restmüll an.
Was darf und was darf nicht in die Restmülltonne?
Soweit, so gut, aber was heißt das jetzt konkret? Im Grunde ist es ganz simpel. Alles, was nicht eindeutig einer anderen Abfallfraktion zuzuordnen und nicht recycelbar ist, gehört in die Restmülltonne. Hier eine kurze Auflistung mit einigen Bespielen:
· Katzen- und Kleintierstreu
· Fotos, Tapeten
· Spielzeug, Stifte
· Zahnbürsten, Seifenreste
· Kerzenreste
· Lederreste
· Scherben
· Geschirr
· Heftpflaster
· Keramik
· Porzellan
· Kosmetiktücher, Windeln usw.
· Batterien
· Bioabfälle
· Glas, Metalldosen
· Papier und Pappe
· Sperrmüll
· Leichtverpackungen
· Altkleider
· Sonderabfälle/Schadstoffe
Wie ist die Entsorgung von Restmüll in Deutschland organisiert?
Bis 1990, vor Einführung der Dualen Systeme, vielen noch bekannt als Der Grüne Punkt, landete jede Art von Abfall in der Restmülltonne. Seitdem haben sich die nicht verwertbaren Abfälle deutlich reduziert. Das heißt also, die Menge der Abfälle, die im Restmüll landen, ist weniger geworden. Stattdessen trennen wir den Abfall seitdem nach Fraktionen. Das ist gut für die Umwelt, denn die sortenreine Trennung von beispielsweise Altpapier, Altglas und Leichtverpackungen aus Kunststoffen oder Aluminium führen insgesamt zu einer besseren Verwertungsquote. Mehr Sekundärrohstoffe fließen so zurück in den Produktionskreislauf und werden zu neuen Produkten verarbeitet. Sie möchten mehr über das Recycling von Altglas und Altpapier erfahren? Dann empfehle ich unsere Beiträge zu diesen beiden Themen: https://blog.karl-meyer.de/im-alltag-weniger-papier-verschwenden und https://blog.karl-meyer.de/altglas-nach-farben-sortieren
In Deutschland sind die Kreise und kreisfreien Städte für die öffentlich-rechtliche Entsorgung von Rest-, aber auch Bio- und Sperrmüll zuständig. Sie legen jeweils fest, auf welche Art und Weise der Restmüll entsorgt wird und bestimmen zum Beispiel, welche Behältnisse für die Sammlung genutzt werden sollen. So wird der Restmüll in Deutschland je nach Region in Müllsäcken, Mülleimern, Mülltonnen (graue Tonne) und Müllgroßbehältern (MGB) gesammelt und anschließend entsorgt.
Wie funktioniert die Verwertung von Restmüll?
Sie wissen jetzt, dass alles, was nicht mehr wiederverwertet oder recycelt werden kann, in die Restmülltonne gehört. Doch was passiert eigentlich mit dem Restmüll, nachdem er von der Müllabfuhr eingesammelt wurde? Jährlich fallen in Deutschland etwa 13.600 Tonnen Restmüll an, das sind etwa 30 Prozent der gesamten Abfallmenge. Früher wurde der Restmüll meist auf den sogenannten Deponien oder salopp „Müllkippen“ abgeladen. Doch seit 2005 ist das Deponieren von verunreinigten oder vermischten Abfällen verboten, da Deponien Faulgase abgeben und aus ihnen Giftstoffe ins Grundwasser sickern können. Deshalb wird der Restmüll heute zum größten Teil in Müllverbrennungsanlagen verbrannt, also thermisch verwertet. Die beim Verbrennungsprozess entstehende Wärme wird beispielsweise ins Fernwärmenetz eingeleitet, gleichzeitig wird elektrischer Strom produziert, der ebenfalls ins öffentliche Netz eingespeist wird. Am Ende bleiben beim Verbrennungsprozess die sogenannten Schlacken übrig, die meist im Straßenbau verwendet werden. Voraussetzung ist, dass sie bestimmte Schadstoffgrenzwerte nicht überschreiten. Außerdem bleiben Filterstäube zurück. Sie werden als Sonderabfall entsorgt.
Sortieren und trennen nützt.
Alles in allem sind eine saubere Trennung und Sortierung zuhause also das A und O, um so viel Abfall wie möglich wiederverwerten zu können. Je weniger Restmüll anfällt, umso besser. Doch auch bei der thermischen Verwertung von Restmüll werden die entstehenden Nebenprodukte – Strom, Wärme, Schlacken – eingesetzt, um Ressourcen möglichst zu schonen.
Damit Ihnen das Trennen und Sortieren noch leichter von der Hand geht, können Sie sich hier eine Sortierhilfe herunterladen: Das gehört in die Restmülltonne_Trennhilfe (pdf)