Schluss mit Abfall-Mythen – Wir klären auf
Mythen und Fakten zum Thema Recycling: Die Wahrheit hinter verbreiteten Irrtümern
Wer kennt es nicht? In Gesprächen mit Freunden und Familie kursieren viele Annahmen und Halbwahrheiten über das Thema Recycling. Auf unseren Social Media Kanälen haben wir uns in den vergangenen Wochen diesen Mythen angenommen und aufgeklärt: Unsere „Mythos-Mittwoch“-Reihe hilft, verbreitete Missverständnisse zu beseitigen und zeigt, warum richtige Mülltrennung so wichtig ist. Hier fassen wir die Mythen und Fakten zusammen, die bereits in unserer Beitragsreihe aufgelöst wurden.
Mythos 1: „Bei der Leerung der Glascontainer wird alles wieder zusammengekippt.“
Viele denken, dass die verschiedenen Glasarten im Sammelfahrzeug zusammengeführt werden und eine Trennung daher überflüssig sei. Fakt ist: Die Sammelfahrzeuge haben zwei oder mehr Kammern, sodass jede Glasfarbe separat bleibt. Je besser Altglas getrennt wird, desto einfacher ist das Recycling. So können Ressourcen gespart werden, denn Glas lässt sich unendlich oft recyceln, wenn es farbrein sortiert ist.
Mythos 2: „In den Gelben Sack gehört nur Plastik.“
Weit verbreitet ist die Annahme, dass der Gelbe Sack nur für Kunststoffabfälle gedacht ist. Korrekt ist: Der Gelbe Sack dient zur Sammlung von Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium und Verbundstoffen – keine reinen Plastikartikel wie Spielzeug oder Gießkannen. Durch die korrekte Entsorgung kann jede:r helfen, wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen und die Umwelt zu schonen.
Mythos 3: „Küchenpapier und Servietten gehören ins Altpapier.“
Viele gehen davon aus, dass benutztes Küchenpapier und Servietten in die Altpapiertonne gehören. Tatsache ist: Diese Produkte sind oft mit Speiseresten verunreinigt, was das Recycling erschwert. Gebrauchte Papiertücher und Servietten gehören daher in den Restmüll, ebenso wie benutzte Taschentücher.
Mythos 4: „Produkte aus Recyclingmaterialien sind von geringerer Qualität.“
Es wird oft behauptet, Recyclingprodukte seien minderwertiger als Produkte aus Primärmaterialien. Die Wahrheit ist: Viele Materialien wie Stahl, Aluminium, Glas und Papier lassen sich mehrfach recyceln, ohne an Qualität einzubüßen. Recycling spart Ressourcen und Energie und reduziert die CO₂-Emissionen. Recyceltes Papier steht herkömmlichem Papier mittlerweile in nichts mehr nach.
Mythos 5: „Zahnbürsten gehören in den Gelben Sack.“
Viele Menschen werfen ihre alten Zahnbürsten in den Gelben Sack, da sie aus Plastik bestehen. Das ist jedoch falsch: Zahnbürsten sind keine Verpackungen und gehören daher in den Restmüll – es sei denn, es gibt in der Region eine Wertstofftonne. Diese spezielle Tonne nimmt neben Verpackungen auch andere kunststoffbasierte Gegenstände auf, daher lohnt es sich, sich über lokale Regelungen zu informieren.
Mythos 6: „Alles wird verbrannt.“
Ein oft verbreiteter Irrtum ist, dass sämtliche Abfälle am Ende doch verbrannt werden. Fakt ist: Alle Wertstoffe wie Glas, Papier oder Leichtverpackungen werden sortiert und recycelt. Nur nicht-recycelbare Abfälle aus dem Restmüll werden zur Energiegewinnung durch Verbrennung genutzt.
Mythos 7: „Trinkgläser gehören in den Altglascontainer.“
Trinkgläser bestehen zwar aus Glas, gehören aber nicht in den Altglascontainer. Sie haben einen höheren Schmelzpunkt als Flaschen und Gläser für Lebensmittel und stören dadurch den Recyclingprozess. Altglascontainer sind ausschließlich für Glasverpackungen gedacht, damit das Altglas effizient recycelt werden kann.
Mythos 8: „Gelbe Säcke werden immer dünner.“
Gelbe Säcke werden oft als zu dünn empfunden. Die Beschaffenheit der Gelben Säcke wird von den Dualen Systemen festgelegt. Diese richten sich dabei nach dem Mini-Max-Prinzip. Was heißt das? So wenig Material wie nötig für so viele Verpackungen wie möglich. Die Realität: Die Beschaffenheit der Gelben Säcke hat sich seit Jahren nicht verändert, auch wenn viele Menschen das Gefühl haben. Die dünnen Säcke sind so konzipiert, dass nur Verpackungen darin entsorgt werden sollen – also leichte Gegenstände wie Joghurtbecher oder Dosen. Die Transparenz der Säcke ermöglicht es den Müllwerkern, Fehlwürfe zu erkennen und das Recycling nicht unnötig zu belasten.
Mythos 9: „Joghurtbecher müssen ausgespült werden.“
Viele spülen ihre Joghurtbecher aus, bevor sie sie in den Gelben Sack werfen. Das ist unnötig: Größere Reste sollten entfernt werden, aber „löffelrein“ reicht völlig. Die Recyclinganlagen reinigen die Becher ohnehin. Um den Recyclingprozess zu unterstützen, sollten Deckel abgenommen und die Becher lose in den Sack geworfen werden.
Mythos 10: „Kompostierbare Biomülltüten sind ideal für die Biotonne.“
Obwohl kompostierbare Biomülltüten umweltfreundlich wirken, gehören sie nicht in die Biotonne. Diese Tüten zersetzen sich nicht schnell genug, was den Kompostprozess stören kann. Besser geeignet sind Zeitungspapier oder einfache Papiertüten, um Bioabfälle einzuwickeln.
Fazit: Bewusste Mülltrennung hilft uns allen
Diese Mythen zeigen, wie wichtig es ist, über das richtige Recycling Bescheid zu wissen. Mülltrennung ist kein unnötiger Aufwand, sondern eine wesentliche Grundlage, um Ressourcen zu schonen und den Recyclingkreislauf zu fördern. Durch die richtige Trennung können wir alle zur Nachhaltigkeit beitragen und die Umwelt entlasten.