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Abenteuer Auslandspraktikum: Meine Zeit in Irland

Abenteuer Auslandspraktikum: Meine Zeit in Irland

Im Rahmen meiner Zusatzausbildung zur Europakauffrau, die ich neben meiner Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement absolviere, reiste ich in diesem Jahr für ein vierwöchiges Auslandspraktikum in Irlands Landeshauptstadt Dublin. Hier erwartete mich ein völlig neuer und aufregender Alltag, von dem ich euch in diesem Blog-Beitrag berichten möchte!

 

Eine gute Vorbereitung ist das A und O für ein Auslandpraktikum

Natürlich muss vor jeder Abreise eine Menge organisiert und abgeklärt werden: das Buchen der Flüge, Unterbringung und Verpflegung, einen Praktikumsplatz finden, …  Zum Glück wurde der Großteil der Organisation für mich übernommen. Meine Berufsschule, die BBS II Stade, kümmerte sich in Zusammenarbeit mit SWAN, einer englischen Sprachschule, um einen Praktikumsplatz und eine passende Gastfamilie, in der ich für vier Wochen leben durfte. Ich buchte lediglich meinen Hin- und Rückflug, klärte den Ablauf der Reise mit der Firma ab und packte meinen Koffer. Selbstverständlich durfte auch ein kleines Gastgeschenk nicht fehlen: Ein maritimes Geschirrtuch aus der Hansestadt Hamburg! Somit waren alle notwendigen Vorbereitungen erledigt und ich war startklar für meine bisher größte Herausforderung.

 

Das Abenteuer kann beginnen

Mit gepackten Koffern, dem Flugticket in der Tasche und einem etwas mulmigen Gefühl ging es dann am Samstagnachmittag los. Mit der Bahn fuhren wir zum Hamburger Flughafen. Die Abwicklung dort lief reibungslos und im Nu saßen wir schon im Flieger nach Dublin.

Nach Ankunft auf dem Flughafen wartete bereits ein freundlicher Mann der kooperierenden Sprachschule, der uns sofort mit den wichtigsten Unterlagen für das Auslandpraktikum ausstattete. So bekam jeder einen kleinen Rucksack mit einem Stadtplan und einem Touristen-Guide mit Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen sowie ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. Anschließend brachte er uns mit einem Kleinbus in die verschiedenen Gastfamilien.

Meine Gasteltern begrüßten mich und eine Mitschülerin, mit der ich zusammen in der Gastfamilie wohnte, ebenfalls sehr herzlich. Sie zeigten uns das Haus, erklärten wichtige Regeln und gaben uns Telefonnummern und natürlich das WLAN-Passwort. Nachdem wir unsere Sachen aus dem Koffer in den Schrank geräumt hatten, nutzten wir die Zeit, um vor allem unsere Gastmutter bei einem gemeinsamen Pizza-Essen besser kennenzulernen. Somit war das Eis ziemlich schnell gebrochen und ich konnte etwas beruhigt, aber dennoch aufgeregt die erste Nacht im neuen Bett verbringen! 🙂 

 

Die erste Woche bei SWAN

Am Montag war Schulbeginn, anders als bei uns in Deutschland, erst um 9 Uhr. Den ersten Tag begleitete unser Gastvater meine Mitbewohnerin und mich zur Schule, um sicher zu gehen, dass wir an der richtigen Haltestelle ausstiegen und den Weg zur Schule finden. Wir hatten wirklich Glück, denn unsere Busverbindungen konnten kaum besser sein. So lagen nur noch wenige Meter Fußmarsch vor uns, bis wir bei SWAN ankamen.

Was ich nicht vermutet hätte: Hinter einer winzigen Tür zwischen zwei Einkaufsläden mitten in der noblen Shoppingmeile der Camden Street verbirgt sich ein mehrstöckiges Schulgebäude. Das SWAN Institute!

Den Unterricht verbrachten wir überwiegend mit englischer Grammatik und dem Erlernen neuer Vokabeln. Dabei stand vor allem das Thema „Gesundheit“ im Mittelpunkt. Immer wieder wurde der Unterricht durch Geschichtenerzählen seitens der Schüler und Lehrer unterbrochen wobei nahezu jederzeit eine lockere und gute Atmosphäre herrschte. Am Freitag, meinem letzten Schultag, wurden die gelernten Inhalte dann in kleinen Tests abgefragt.

Die Gruppendiskussionen während des Unterrichts nutzte ich, um meine Mitschüler etwas besser kennenlernen. Viele Schüler aus meinem Kurs kamen aus Argentinien und machten einen Auslandsaufenthalt in Dublin über mehrere Monate hinweg. Sie erzählten viel von ihrer Arbeit und ihrer Freizeit an den Wochenenden. Zugegeben: Der ein oder andere Insider-Tipp hat sich wirklich bewährt! 🙂

Der erste Schultag endete nach einem kleinen Meeting mit Marcela, einer Mitarbeiterin von SWAN, die sich nach unserem Wohl erkundete, mit einer Stadtführung.

An den folgenden Tagen war der Unterricht für uns bereits um 13 Uhr beendet und wir nutzen die freien Nachmittage und das schöne Wetter um die Stadt näher zu erkunden. Dazu zählen neben dem Aufsuchen unzähliger Shopping-Läden auch der Besuch des Zoos und eines Food-Markets im Merrion Square Park, bei dem Speisen aus aller Welt angeboten wurde. Ganz klassisch entschied ich mich hier für Fish and Chips und das war auch eine sehr gute Wahl! Mmmmh 🙂

 

So langsam kehrt der „Alltag“ ein

Nach der Vorbereitungswoche in der Sprachschule begann das Praktikum in der zweiten Woche. Mein Arbeitsplatz war von nun an das Büro eines Shops einer kleiner Supermarktkette Namens SPAR. Sofort durfte ich dort anspruchsvolle Aufgaben übernehmen, denn die Mitarbeiter schenkten mir von der ersten Sekunde an viel Vertrauen und verhielten sich mir gegenüber sehr offen und freundlich. Bei jeder Frage standen mir meine neuen Kollegen zur Seite und versuchten mir die Arbeitsabläufe im Shop auf Englisch beizubringen. Ich arbeitete montags bis freitags jeweils von 10 Uhr bis 16 Uhr.

Auch außerhalb des Büros durfte ich tätig werden. Im Verkaufsraum überprüfte ich die Temperaturen der Kühl – und Gefrierschränke und kontrollierte Preisschilder. In den letzten Tagen durfte ich ein neues Bio-Produkt-Sortiment eigenständig in den Shop aufnehmen. Ich scannte die neuen Artikel, fügte sie in unser Computersystem hinzu, ermittelte Einkaufs- und Verkaufspreise und zeichnete die Produkte im Verkaufsraum aus. 

Bei schönem Wetter verbrachte ich meine Mittagspause häufig in dem naheliegenden Blessington Street Park und ließ mir mein selbstzusammengestelltes Sandwich aus dem SPAR schmecken! 😊 Nach Feierabend gegen 16 Uhr ging ich oft noch einmal zu Fuß in die Stadt, um ein paar Kleinigkeiten und Souvenirs zu kaufen.

 

 

Freizeit! Quality time!

Während eines Auslandspraktikums gibt es natürlich auch freie Zeit. Diese nutzte ich, um viel Neues zu erleben und mir Sehenswürdigkeiten anzusehen. Ganz besonders war für mich der Besuch des Guinness Storehouse. Leider hatte ich für einige Sachen mehr und für andere weniger Zeit, trotzdem habe ich eine ganze Menge in der City sehen können:

– Botanic Gardens
– Glasnevin Cemetry
– St. Patrick’s Cathedral
– Schiffahrt auf der Liffey
– Trinity College
– Half Penny Bridge
– Dublin City Gallery
– Dublin Castle
– Parks
– O’Connell Street/Camden Streets
– Temple Bar

 

Doch auch außerhalb der Landeshauptstadt gibt es Neues zu entdecken. Zu einem absoluten Highlight des Aufenthalts zählt für mich der Tagesausflug an die Westküste Irlands. Dort erkundeten meine Freunde und ich die Cliffs of Moher und die nördlicher liegende Stadt Galway.

Außerdem besuchten uns am vorletzten Wochenende drei Freunde aus Deutschland. Ein Junge und ein Mädchen absolvierten bereits ein halbes Jahr zuvor ihr Auslandspraktikum in Dublin und ich war sehr froh, nach den drei Wochen, bekannte Gesichter zu sehen!

 

Das Leben in der Gastfamilie

Neben meiner Mitschülerin aus Deutschland und mir wohnten noch drei weitere Gastschüler und ein Hund in dem kleinen Haus der Familie: Ein Junge aus Spanien, einer aus Vietnam und einer von La Reunnion. Ein tägliches „Ritual“ war das gemeinsame Abendessen, das immer sehr unterhaltsam war. Die Gastmutter kochte für die gesamte Familie und wir erzählten uns gegenseitig von unserem Tag und tauschten uns über die neuen Erfahrungen während des Auslandpraktikums aus. Die wichtigste Regel am Tisch war: ALLE sprechen Englisch!

Das Zimmer teilte ich mir mit meiner Mitschülerin aus Deutschland. Dort standen zwei Betten und auch zwei relativ geräumige Kleiderschränke, eine Kommode und ein kleiner Stuhl. Das Badezimmer teilte sich die gesamte Familie. Erstaunlicherweise funktionierte das ziemlich gut. Nur selten kam es vor, dass das Badezimmer besetzt war, wenn ich duschen gehen wollte. Hingegen kam es nicht selten vor, dass der Strom in der ganzen Straße, teilweise sogar im gesamten Stadtviertel ausfiel und so saßen wir so manche Abende im Dunkeln ohne zu wissen, wann der Strom wieder funktionieren würde.

Meine Gasteltern sind begeisterte Oldtimer-Fans und besitzen selbst einige antike Autos. Da eine geplante Oldtimer-Ausstellung am Wochenende leider ausfiel, machten sie mit uns eine Stadtrundfahrt in einem ihrer Oldtimer. Neben den Hotspots in der City zeigten sie uns jedoch auch Orte, die wir sonst wohl nie gesehen hätten. Mit dem Auto fuhren wir also von der City nach Howth, eine kleine Hafenstadt östlich von Dublin, durch die Berge und an den Küstenort Bray. Insgesamt dauerte unsere Tour etwa sechs Stunden. Zwischendurch durfte also ein Crêpe und ein Sandwich zur kleinen Stärkung aber nicht fehlen!

 

 

Mit leeren Händen nach Hause? – Von wegen!

Das SWAN Institute stellte mir vor der Abreise zwei Zertifikate aus, die meinen Besuch der Sprachschule und das absolvierte Praktikum bestätigten. Darüber hinaus erhielt ich einige Wochen nach der Reise den Europass Mobilitätsausweis, in dem meine Tätigkeiten des Praktikums beschrieben sind. Diese Dokumente verbessern meine zukünftigen Chancen vor allem auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt.

Ich muss zugeben, dass ich dem Auslandspraktikum anfangs skeptisch gegenüberstand und auch etwas Angst hatte, denn nie zuvor bin ich mehrere Wochen von zu Hause weg gewesen. Im Nachhinein bereue ich den Auslandsaufenthalt keineswegs. Denn „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“ Ich habe mich in dieser Zeit persönlich und sozial sehr weiterentwickelt, meine Englischkenntnisse verbessert, viele neue Erfahrungen gesammelt und bin viel offener für Neues geworden.

Kommentieren Sie doch gerne mit Ihren eigenen Erfahrungen oder Fragen rund um das Thema Auslandspraktikum. Ich würde mich freuen!

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Über den Autor

Helen Kröncke

Ehemalige Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement in der Karl Meyer Gruppe

1 Kommentar

  1. Silke Maier

    Großartiger Bericht zu einem großartigen Erlebnis! Vielen Dank dafür! So ein Auslandspraktikum ist eine Erfahrung, die alle Beteiligten weiterbringt. Mehr davon bitte 🙂

    Antworten

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